
TSV 1860 München zieht 50+1 Joker
TSV 1860: Neuer Geschäftsführer mit 50+1 Regel durchgesetzt
Die 50+1 Regel hat erneut ihre Auswirkungen in der sportrechtlichen Praxis der deutschen Fußballklubs gezeigt. Seit dem 9. Januar 2018 ist Michael Scharold neuer Geschäftsführer bei TSV 1860 München. Michael Scharold löst Markus Fauser als Geschäftsführer ab.
Was hat die 50+1 Regel mit der Wahl des Geschäftsführers zu tun?
TSV 1860 ist in den Händen des jordanischen Investors Hasan Ismaik. Dieser hatte Franz Gerber für den Posten als Geschäftsführer auf seiner Favoritenliste. Jedoch zog der Geschäftsführerbeirat, der über die Wahl des Geschäftsführers entschied, den 50+1 Joker. Diese Regelung aus den Statuten des deutschen Fußballbundes regelt die Mehrheitsverhältnisse in den lizensierten Fußballklubs. Die Regel soll gewährleisten, dass sich sportorientierte Entscheidungen durchsetzen und nicht derjenige bestimmt, der zahlt.
Hier trifft die Wahl von Scharold als Geschäftsführer ins Bild. Denn Scharold will den Traditionsverein 1860, der mit seinem Abstieg in die dritte Liga so schmerzlich spüren musste, was Investorenabhängigkeit bedeutet, einen Sparkurs verordnen und ohne weitere Darlehen den Betrieb aufrecht erhalten.
Laut Informationen von sportrecht-berater.de war Investor Hasan Ismaik in der Beiratssitzung nicht persönlich anwesend, sondern telefonisch zugeschaltet.
Was bedeutet die Wahl des Geschäftsführers aufgrund der 50+1 Regel?
Die Wahl zeigt erneut, dass die 50+1 Regel aus sportrechtlicher und sportpolitischer Sicht ein wirkungsvolles Instrument für die Kontinuität im deutschen Fußball ist. Ein Ausverkauf der Klubs wird verhindert. Investoren können zwar investieren und mitbestimmen – aber nicht alleine bestimmen.
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